ein Bekannter hat ein paar Fragen wegen einer Assistenz/Sekretariat an mich gestellt. Ich würde dazu aber auch gerne Eure Meinungen hören.
Er schreibt:
Ich schaffe meine organisatorische Arbeit im eigenen Büro nicht mehr und unsere Firma hat dahingehend die Leistungen für ihre Mitarbeiter gegen Null gefahren, mit anderen Worten, keine Arbeit für uns, alles bleibt an uns selbst kleben – bis dahin keine Beschwerde, sondern nur eine Feststellung, dass ich so nicht weitermachen kann.
Ich habe mit meinem Chef gesprochen und könnte relativ kurzfristig eine Assistentin anstellen, die auf erst einmal 450EUR Basis über unsere Firma bezahlt würde, die dann aber bei mir (in einem Büro in unserem Wohnhaus, da ist die obere Etage quasi frei, dorthin habe ich schon meinen Schreibtisch geschoben) arbeiten würde und meine Organisation erledigen könnte. Dazu brauche ich von ihre Dinge wie die monatlichen Abrechnungen (2 Tage/Mo), die Flug-, Reise-, Hotel- usw. Buchungen (nach meinen Vorstellungen, rechtzeitig etc., je nach Reise auch bis zu 2 Tagen/Mo), meinen Kalender nachhalten (auch 1 bis 2 Tage/Mo aber über die Woche verteilt) und die Visa Angelegenheiten. Könnte ich dann noch verlangen, dass diese Person für mich Unterlagen zusammenstellt, passend in Mappen je Projekt und auch noch Dokumente nach Diktat oder Handschrift tippt?
Ich würde dich gerne darum bitten, mir zu schildern, was ich von einer (vorläufig) 450EUR Kraft erwarten kann an Arbeitsvolumen und welche Aufgaben ich ihr übertragen kann. Welche Arbeitsbedingungen wären nötig (Schreibtisch, Telefon, Rechner, Drucker etc. aber auch Klo und anderes …? Es gibt in dieser Wohnung ein Badezimmer und eine kleine Küche, beide ausgestattet; eigentlich habe ich alle möglichen Bürogegenstände, da ich diese ohnehin brauche für mich. Es müsste halt nur umgestellt und arrangiert werden)?
Wie würde ich am besten nach dieser Kraft suchen, um mich nicht erst mit Nieten herumzuplagen?
Hättest Du eine Arbeitsplatzbeschreibung, die ich dazu zugrunde legen könnte?
Kann ich / darf ich ab und zu auch für private Aufgaben um Erledigung bitten, z.B. Postwege, bestimmte Utensilien einzukaufen, die mir unterwegs ausgehen (sind in aller Regel Medikamente oder Seife …), vielleicht Amtsgänge zum Rathaus?
Da die Bezahlung nicht sehr üppig ist *hüstel* wird er keine Vollzeitkraft bekommen. Er muss sich halt überlegen, ob er mit den Stunden, die er bezahlt, klarkommt. Das Niveau der Arbeit sollte eigentlich mit der Bezahlung nichts zu tun haben. Aber natürlich muss er die "Nieten" selbst aussieben.
Private Aufgaben: Da muss er sich im Klaren sein, dass er dadurch der Firma (die ja die Arbeitskraft bezahlt) Stunden klaut. Das ist Diebstahl und kann arbeitsrechtliche Konsequenzen haben. (Ich hab dafür keine rechtliche Begründung, das ist meine laienhafte Meinung zu dem Thema.)
Es klingt für mich ein bisschen so, als wäre er Single und sucht gleichzeitig eine Frau im Haus. Das sollte er aber tunlichst trennen...
Klingt anfangs etwas wirr, was dein Bekannter schreibt.
Zum Thema Privatkram erledigen ist meine Meinung in diesem Fall, dass das nicht zu den Aufgaben gehört, es sei denn, die Sekretärin ist auch als persönliche/private Assistentin eingestellt und mit dem geschäftlichen Dingen nicht ausgelastet. (Was er da schreibt wäre für mich ein No go.)
Gemeinsame Toilette sehe ich nicht kritisch. Hatte ich bei einem Job auch, das Büro war ein Reihenhaus.
Zum Arbeitsumfang kann ich garnichts sagen. Ich habe mal ein Nettogehalt von 1.500 Euro als Berechnungsbasis genommen und runtergebrochen auf ein Monatsgehalt von 450 Euro netto. Bei ca. 160 Stunden Vollzeit ergibt das ca. 45 Stunden pro Monat = 11 Stunden pro Woche. Davon ausgehend, dass eine 450-Euro-Kraft eher weniger bekommt umgerechnet auf die Stunde, wären 11 - 15 Stunden pro Woche realistisch, also 2,5 - 3 Stunden/Tag. (Hoffentlich stimmt die Rechnung .)
Ob der Arbeitsumfang in dieser Zeit erledigt werden kann, schwer zu sagen. Vielleicht wäre es realistisch, die Arbeitszeit auf 3 Tage/Woche zu verteilen. Oder man sieht mit der Zeit, wie es am idealsten ist.
Wo er eine gute Sekretärin findet, das ist Glückssache, genauso wie einen guten Arbeitgeber/Chef zu finden. Man weiß es immer erst, wenn man den Job antritt.
Ob und was sie schafft kommt natürlich darauf an was sie zahlen und wie viele Stunden sie somit arbeiten kann. Dann natürlich noch die Qualität der Kraft - ist sie gut organisiert oder eher chaotisch, schnell oder langsam usw. Bei privaten Aufgaben würde ich auch definitiv nein sagen - gehört nicht dazu und sollte auch getrennt sein.
Allein die Visa-Angelegenheiten können lange dauern... und auch alles andere. Das ist mindestens ein Halbtagsjob und den wird (hoffentlich!!!) niemand für 450 Euro machen.
Ich bin bei Sternchen. Das geht gar nicht. Überall werden Assis und Sekkis abgebaut, weil "man sie ja nicht braucht" (sic!), nur um sie dann durch die Hintertür auf Prekär-Basis wieder anzustellen. Da geht mir das Messer in der Tasche auf und so sollte es jeder von uns gehen.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass so etwas geht. Muss die Sekretärin denn unbedingt bei ihm vor Ort arbeiten? Vieles könnte sie doch bestimmt von zu Hause aus erledigen (die ganze Reiseorganisation z.B.). Vielleicht kommt auch ein Sekretärinnen-Service in Frage, der auf Stundenbasis abgerechnet wird. Oder eine Dame, die in Rente ist und sich stundenweise was dazu verdienen will?
Ich sehe schon, ich bin mit meiner Meinung nicht alleine.
Dass er Hilfe und Unterstützung braucht, verstehe ich. Da er wegen der vielen Auslandsdienstreisen kaum im Firmenbüro ist, dort aber auch keinerlei Unterstützung mehr bekommet, arbeitet er fast alles von zu Hause aus ab. Deswegen soll die Sekretärin auch bei ihm zu Hause arbeiten und nicht in der Firma.
Die "Rundum-Versorgung" inkl. privater Tätigkeiten sehe ich auch mehr als kritisch. Ich weiß aber auch nicht genau, ob das nicht für den Fall einer evtl. Selbständigkeit angedacht ist (er schreibt etwas wirr ...).
Oder tatsächlich einen Sekretariatsservice, heutzutage kann man doch das meiste auch aus der Ferne erledigen. Das hätte auch den Vorteil, dass "sein Sekretariat" telefonisch erreichbar wäre, ohne dass er eine Vollzeit-Sekki für sich allein bräuchte. Und Kaffeekochen/Besucherempfang war ja nicht auf seiner Liste, auch wenn er die Küche erwähnt hat. Bei 450 Euro kann man wohl nicht viel mehr als ein Fünftel eines Vollzeitsjobs erwarten.
Er müsste sich - bevor irgendjemand anfängt für ihn zu arbeiten - erst mal besser organisieren
Reisen lass ich vom Reisebüro buchen. Unterlagen packt auch ein Reisebüro zusammen
Medikamente liefert die Apotheke, Bürokram und alles andere kauf ich Online - überall gibt es Paketservice
Kleinkram kann eine Stundenkraft von zu Hause erledigen
Privatkram - da sucht er sich eine Putzfrau/Haushälterin und trennt das ganz strikt - alleine das Ansinnen find ich ....nicht gut (freundlich ausgedrückt)
Ich wette, wenn man IHN durchorganisiert braucht er max. für 4 - 5 Stunden Hilfe