Sekretaerin hat geschrieben:Ja, ich bin arg gefrustet, mit welchen Ausdrücken Sekretärinnen und Büroangestellte hier um sich werfen. Schaut einfach mal über euren Tellerrand hinaus - wenn ihr das könnt. Nimmt Eure Mitmenschen wahr.
Ganz ehrlich, Sekretaerin? Dieser Satz ist eine Frechheit und mehr als nur beleidigend uns allen hier gegenüber. Bei allem Frust, den Du persönlich evtl. sogar zu Recht hast, aber das widerspricht so gänzlich dem, was Du eigentlich einforderst ...
Sekretaerin hat geschrieben:Viele Arbeitgeber treten aus den Tarifverträgen aus. Viele AG gehören keinem Tarif an.
DAS ist aber nicht die Schuld der Gewerkschaften ...
Eben! Die Gewerkschaften unterstützen aber kleinere Firmen, die einen Betriebsrat gründen wollen. Und der kann dann Gehälter und Arbeitsbedingungen mit dem Arbeitgeber verhandeln.
Ein Betriebsrat kann in jedem Betrieb mit 5 oder mehr „ständigen wahlberechtigten Arbeitnehmern“ gewählt werden (§ 1 BetrVG). Von den Arbeitnehmern müssen drei wählbar sein. Wahlberechtigt sind alle Arbeitnehmer, die das 18. Lebensjahr vollendet haben.
Die Zeiten haben sich auch geändert und das ist gut so. WILLST Du eigentlich nur das Schlechte sehen? Denn dann brauch ich hier gar nicht mehr weiterzumachen...
Nur was zu meinem Hintergrund. Ich bin BR-Mitglied und Assi des Vorsitzenden bei einem großen Ami-Konzern. Und wie ich schon sagte, nicht in der Gewerkschaft. Aber ich sehe durchaus, dass sie sich bemühen für ALLE Mitarbeiter Gutes zu erreichen. Und so viel Schlechtes ist bisher nicht rumgekommen. Wir hatten letztes Jahr 4,6 % Erhöhung von der auch Nicht-Gewerkschaftsmitglieder profitiert haben. Wenn AG aus dem Tarifvertrag aussteigen, ist das nicht den Gewerkschaften, sondern dem unverhohlenen Kapitalismus und vielleicht auch der Gier der Arbeitgeber anzulasten. Was kann eine Gewerkschaft dafür?
Hebammen haben keine Gewerkschaft, keinen BR und keine Lobby. Daher ist auch die Bezahlung, die ich absolut beschissen finde, so ungerecht. Und seitdem Kliniken privatwirtschaftlich geführt werden, ist der Ausbeutung Tür und Tor geöffnet. Es wird noch eine zeitlang dauern, bis sich da was tut. Im übrigen sind die kirchengeführten Krankenhäuser und sonstigen Einrichtungen nicht besser. Da darf man erst gar nicht arbeiten, wenn man geschieden ist, oder sonst irgendwas, was nicht genehm ist.
Und die Bezahlung in den kirchlichen Einrichtungen liegt noch unter der in den staatlichen (und wir alle wissen, dass im öffentlichen Dienst eh keine Reichtümer zu verdienen sind). Hebammen haben sehr wohl einen Berufsverband, und haben gerade erst eine Erhöhung um 12 % für die freiberuflichen durchgesetzt (was allerdings ein Tropfen auf den heißen Stein ist).
Kiki hat geschrieben:Und die Bezahlung in den kirchlichen Einrichtungen liegt noch unter der in den staatlichen (und wir alle wissen, dass im öffentlichen Dienst eh keine Reichtümer zu verdienen sind). Hebammen haben sehr wohl einen Berufsverband, und haben gerade erst eine Erhöhung um 12 % für die freiberuflichen durchgesetzt (was allerdings ein Tropfen auf den heißen Stein ist).
oh. das hatte ich noch gar nicht mitgekriegt. Ich hoffe, es geht weiter so! Das Gleiche gilt übrigens für Physiotherapeuten, die seit mehr als 20 Jahren von den Kassen die selbe Vergütung kriegen.
Berufsverbände sind anscheinend nicht so schlagkräftig wie Gewerkschaften oder Lobbyisten.
Die Physiotherapeuten sind wohl letzten Endes Opfer der Pharmaindustrie. Letztere versteht es ja meisterhaft, sich in Gesetzgebungsprozesse einzubringen, den Ärzten neue Krankheiten aufzuschwatzen und am Ende auch noch die Preise zu diktieren. Das bezahlen die Krankenkassen alles klaglos (und wir mit unseren Beiträgen, meine 600 Euro pro Monat wollen ja erstmal ausgegeben sein), und Heilmethoden (z. B. Physiotherapie), die keine solche Lobby haben, dürfen nur noch eingeschränkt verordnet werden, weil budgetiert.
Ich weiß, dass es Leute gibt, die weniger verdienen (ich hab auch mal dazu gehört, ich bin erst seit 18 Jahren im Konzern und bin 53) und auch, dass es Firmen mit weniger als 5 Mitarbeitern (auch in solchen Firmen habe ich schon gearbeitet) gibt. Was sollen die Gewerkschaften denn Deiner Meinung nach da tun? Diese Firmen einzeln auffordern, ihre Mitarbeiter besser zu bezahlen und zu behandeln? Da ist der Gesetzgeber gefragt, nicht die Gewerkschaften.... Ich weiß nicht, woher Dein Feindbild Gewerkschaft kommt. Sie sind nicht alleinverantwortlich für die Zustände in Deutschland! Der Gesetzgeber, die Arbeitgeber, die Globalisierung, die Banken, und letztlich auch jeder Einzelne.