Bin neu hier - vorstellen werde ich mich später. Hätte nicht gedacht, dass ich mich so kurz nach meiner Anmeldung schon zu Wort melden möchte aber jetzt habe ich folgendes Problem:
Einer unserer Chefs, Chef X wird uns verlassen. Es ist noch lange nicht offiziell aber ihm war wichtig, zwei Personen ins Vertrauen zu ziehen. Mich und Kollegin A.
Heute kommt Kollegin B zu mir und fragt mich, ob "irgendwas im Busch sei", weil Kollegin A tausendundeine Bemerkung fallen hat lassen und ganz deutlich daraus zu erkennen war, dass uns Chef uns verlassen wird. Ich habe mich aus der Affäre gezogen indem ich sagte, ich wüsste von nichts.
Was tun? Kollegin A ansprechen? Wie? Chef X ansprechen? Aber da komm ich als Petze rüber. Soll ich einfach Augen und Ohren zu machen und mich raushalten?
Ich hab Sorge, dass Kollegin A nicht nur bei Kollegin B zum "ratschen" war sondern die Information auch anderswo streut und am Ende kann niemand mehr nachvollziehen woher diese stammt. Es könnte auch sein, dass ich dann als "Tratsche" dastehe.
Gehe ich zu Kollegin A und sage ihr, was ich davon halte, dass ich persönlich von ihr enttäuscht bin, dass sie das Vertrauen unseres Chefs missbraucht, rennt sie zu Kollegin B und beschwert sich, dass diese mir erzählt hat, dass sie getratscht hat. Ich kann mir vorstellen, dass sie Kollegin B eigentlich zu Stillschweigen verdonnert hat.
Dass aber evtl. Chef Y oder Z die gleiche Information auch an anderer Stelle loswerden, könnte ich mir auch vorstellen. Ich hab in der Vergangenheit schon das ein oder andere Mal die Erfahrung gemacht, dass über vertrauliche Dinge getrascht wurde. Das Wort Diskretion scheinen nicht viele zu kennen.
Hab ich mich jetzt überhaupt verständlich ausgedrückt? Was würdet ihr tun. Was sollte ich keinesfalls tun?
hätte ich ein sehr gutes Verhältnis und er hätte Verschwiegenheit ausgesprochen, würde ich ihm das wohl stecken, dass Kollegin A Kollegin B was erzählt hat
ist er mir egal, und auch wenn er weg ist, wäre es mir auch egal, was Kollegin A so erzählt
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In Anbetracht der Tatsache, dass Kollegin A bei Ansprechen dann eventuell Kollegin B darauf anspricht (und es immer noch sein könnte, dass die es gar nicht von Kollegin A hatte) und auch der Tatsache, dass Chefs Y und Z wohl (so wie ich es aus dem, was du schreibst entnehme) ebenfalls von Chef X ins Vertrauen gezogen wurden und du daher nicht mit Exaktheit sagen kannst, woher Kollegin B diese Info hat, würde ich zu Chef X gehen und ihm sagen, dass "anscheinend" Gerüchte in Umlauf sind.
Falls er rückfragt, dann ruhig sagen, dass Kollegin B versucht habe, Info aus dir rauszubekommen. Damit hast du nicht gepetzt, sondern lediglich mitgeteilt, dass irgendwo eine undichte Stelle sein muss.
Wenn du das nicht tust, dann kann es sein, dass nachher du als die undichte Stelle giltst.
Kollegin B hat es sicher von Kollegin A. Kollegin B würde ich mehr Vertrauen schenken als A (Erfahrung) beide waren gestern gemeinsam unterwegs und hatten Zeit "alleine". Das passt wie die Faust aufs Auge.
Ich dachte ehe, dass Chef Y und Z die Information eher in eine andere Richtugn /Abteilung gestreut haben könnten. Dann würde ich aber eher jetzt noch nichts davon erfahren.
A) schwärzt du niemanden an B) bleibst ganz bei der Wahrheit C) gibst den schwarzen Peter weiter (an Kollegin B), wenn Chef nachhakt
Ist eine reine Gefühlssache, warum ich so handeln würde. Kollegin anzusprechen ist immer heikel, weil du nicht weißt, ob sie lügt, wenn sie dementiert.
carolina hat geschrieben:Nichtsdestotrotz ist es "nur" eine Vermutung - Beweise hast du dafür nicht! Und genau deshalb würde ich Kollegin A gegenüber NICHTS sagen.
So sehe ich es auch. Ich würde ihn informieren, dass die Gerüchteküche schon aktiv ist, aber du nicht weißt, wer den Herd angeschmissen hat. Du jedenfalls warst es nicht.
Hm, wahrscheinlich habt ihr Recht... Ich bin halt so entsetzt, dass sowas gleich bei erster Gelegenheit rausposaunt ohne zu überlegen.... Danke für euren Rat!
carolina hat geschrieben:Nichtsdestotrotz ist es "nur" eine Vermutung - Beweise hast du dafür nicht! Und genau deshalb würde ich Kollegin A gegenüber NICHTS sagen.
So sehe ich es auch. Ich würde ihn informieren, dass die Gerüchteküche schon aktiv ist, aber du nicht weißt, wer den Herd angeschmissen hat. Du jedenfalls warst es nicht.
exakt so!
Ich stellmir bei der Gelegenheit immer die Frage, warumMenschen überhauptwas "vertraulich" erzählen. Die Ratschtanten in unserer Firma kenn ich jedenfalls ...
Der Grund ist den anderen anzuzeigen, dass ich mehr weiß, als sie, dass ich zu einem bestimmten priveligierten Kreis gehöre und den anderen eine Nase zeigen kann. Ätsch, Bätsch. Ich stehe höher im Kurs.
So kommt es mir jedenfalls immer vor und mich ärgert das. Was hab ich davon? Nichts. Außer, dass ich irgendwann einmal nicht mehr vertrauenswürdig bin.
Ich ärgere mich so über Kollegin A. Seit sie mir einmal eine private Geschichte im Vertrauen erzählt hat und diese dann nicht mal einen Tag später Thema am Mittagstisch war, weiß ich sowieso, dass Nichts, Überhauptnichts gut bei ihr aufgehoben ist. Egal. Ich schlaf jetzt eine Nacht drüber und läute mal ganz vorsichtig bei Chef an. Da ich ein super Verhältnis zu Kollegin B habe könnte man sonst meinen ich hätte an B getratscht und da muss ich vorarbeiten. Hab ich nämlich nicht.
Etwas interessantes fällt mir ein. Kollegin A hat ich heute angerufen und mich ganz beiläufig gefragt, ob ich B etwas erzählt habe. Natürlich hab ich verneint und nochmal gesagt, dass ich das niemandem sagen werde.... Vielleicht wollte sie B auf den Zahn fühlen und raushören, ob ich tratsche und hat sich dabei dann um Kopf und Kragen geredet. Bei allgemeinem Klatsch und Tratsch bin ich gerne mal dabei aber ich weiß, wo privat, vertraulich oder nicht für alle Ohren bestimmt drauf steht. Echt ärgerlich so was. Aber wahrscheinlich Alltag.