Die Testmail von "Guter Tip", die ich mir grad selber geschickt hatte, ist im Spam hängengeblieben ...
Aber der Text ist gut: Guten Tag,
jemand, der sich Gedanken um Sie macht und Ihre Gefühle nicht verletzen möchte, hat uns beauftragt, Ihnen etwas Delikates mitzuteilen.
Uns allen ist es schon mal passiert, dass bei dem Besuch einer Toilette noch Spuren des Vorgängers sichtbar waren. Verlassen Sie die Toilette auch immer in einem einwandfreien Zustand? Selbst wenn die Hinterlassenschaft nicht von Ihnen stammt, könnte der Nachfolger auf die Idee kommen, dass Sie damit etwas zu tun haben.
Unser Tip: Falls sich die Rückstände Ihres Geschäftes nicht vollständig mittels der Klospülung beseitigen lassen, dann greifen Sie bitte zur Klobürste! Wenn jeder das "Örtchen" so verläßt, wie er es angetroffen hat, dann sollte es keinen Grund zur Beanstandung geben.
Es ist nicht immer ganz einfach die richtigen Worte zu finden, wenn man ein Problem gegenüber Freunden, Mitarbeitern oder Familienmitgliedern ansprechen will. Denn wir alle haben Angst, ihre Gefühle zu verletzen oder sie zu kränken. Das ist der Grund, weshalb Sie über guterTip.de diese Email erhalten haben. Jemand, dem Sie nicht gleichgültig sind, hat uns darum gebeten.
Nee, auf keinen Fall anonym. Mich würde das sehr stören, also mache ich es auch nicht, auch wenn es furchtbar bequem ist. Und ich glaube nicht, dass es was hilft.
Auf jeden Fall weiß ich jetzt, dass er es definitiv ist.
Ich weiß nicht, was mich mehr stören würde: - entweder ich muss mich direkt gegenüber jemandem schämen, der möglicherweise auch beschämt ist, das ansprechen zu müssen oder - dass ich zwar nicht weiß, wer das war, ich aber aufmerksam gemacht wurde und mir die persönliche Schmäh erspart blieb.
Ellen, überleg dir halt gut, ob dieses Thema eurer Zusammenarbeit schaden kann. Ich denke ja, aber das musst du mit dir ausmachen, ob du das riskieren willst. Wenn du es ansprichst, könntest du dich auch an dem Text orientieren. Ich finde die Formulierungen sehr gut.
Was mich abhält, das über dieses Portal zu tun, ist, dass hier sehr viel Wert auf eine offene und auch gelebte Gesprächskultur gelegt wird. Wenn rauskommt, ich war das, dann ... ich weiß nicht, ich habe dabei Bauchschmerzen. Ein weiterer Grund ist, dass mein Zettel ja auch nichts bewirkt hat bei ihm. Warum also soll ein anonymes Email was bewirken? Zudem wird sehr schnell bei meinem Chef klar sein, wer das gewesen sein könnte, da ich ja den Zettel ausgehängt habe und ich diejenige bin, die das stört - vorausgesetzt, es dringt zu ihm durch, was ich mir durchaus vorstellen kann.
Dazu müsste ich eine Zeichnung haben: Darin wird der Gebrauch der Klobürste erklärt. Nicht zum Zähneputzen, nicht zum Kämmen, nicht zum Hintern abwischen sondern.... für den zweckdienlichen Gebrauch. Wenn du magst, suche ich danach.
Augen zu und durch. Für ein solches Gespräch gibt es weder den richtigen Zeitpunkt, noch die richtige Wortwahl. Ausser der Vermeidung von 'Gossensprache'.
Wahrscheinlich würde ich ihn in meiner direkten Art auf das eben genutzte Klo einladen und ihn fragen, ob seine Mama ihm das Töpfchen zu früh weggenommen hat. Gepaart mit dem resoluten in die Hand drücken der Klobürste, dürfte die Botschaft klar sein.
Anschliessend darf er denn zum Chef gehen und weinen - wenn ersich noch traut.