Officeboard

Ihr wisst ja, dass ich einen 1€-Jobler im Büro habe, schon seit mehreren Monaten. Anfangs hab ich gedacht, der ist fit und wird mich irgendwann nach der Einarbeitungszeit etwas entlasten. Leider ist alles anders, als ich gehofft habe. Er geht nicht ans Telefon, auch wenn ich gerade auf einem anderen Apperat telefoniere oder aufm Klo bin oder sonstwas. Gerade war wieder so eine Situation. Das Telefon steht direkt vor seiner Nase und klingelt, ich renne vom Bad schnell nach nebenan wo er sitzt und sehe ihn, wie er das Telefon ignoriert. Er muss ja nichts Großartiges machen, nur die Nummer und Namen des Anrufers notieren und ich ruf denjenigen dann zurück. Er kommt auch jeden Morgen zu spät, nur ein paar Minuten, aber wirklich jeden Morgen. Dafür möchte er immer 20-30 Minuten früher gehen. Irgendwie macht mich das ärgerlich, aber ich hab bisher noch nix gesagt, weil ich denke, der kriegt ja kaum was für seine Arbeit. Gestern hab ich allerdings endeckt, dass er bei einer sehr einfachen aber arbeitsaufwändigen Datenerfassung ungefähr 300 Seiten total falsch engegeben hat obwohl ich ihm mehrmals alles genau gezeigt hatte und bei Fragen immer zur Verfügung stand und stehe. Jetzt sitzt er wieder tagelang an diesen Daten und ich muss alles nachkontrollieren ächz. Ich würde die Maßnahme am liebsten abbrechen, aber dann tut er mir auch leid. Wie würdet ihr euch in so einem Fall verhalten?

Abbrechen. Es gibt einfach auch Leute, denen kann man nicht helfen und irgendwo gibt es auch irgendwann mal eine Grenze. Du erhoffst dir Entlastung und hast jetzt doppelte Arbeit. Dann lieber ohne - trotz aller sozialen Einstellung.

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Helmine
Stromausfall ist die Gelegenheit mit Ihrem Fön zu baden. (Rainald Grebe)

Um deine Frage zu beantworten: Ja!
Du tust weder dir noch ihm einen Gefallen, wenn du das runter schluckst. Egal, wie wenig Geld er bekommt, er muss gewisse Dinge anständig und ordentlich erledigen, ohne jedes Mal einen Ar...tritt zu bekommen.
Wenn du durch seine Arbeit mehr Aufwand hast, als wenn du es gleich selber gemacht hättest, bist du sauer auf ihn. Du bist nicht zufrieden mit seiner Leistung. Er kriegt keine gute Beurteilung, keine Chance auf Übernahme (auch wenn die sowieso wahrscheinlich gering ist) ...

Bevor du die Maßnahme abbrichst, weil er dir keine Hilfe ist, versuch erst mal, ihn zu erziehen.

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Es ist schwer, das Glück in uns zu finden, und es ist ganz unmöglich, es anderswo zu finden.
Nicolas Chamfort

du bist zu gut für diese Welt


ansonsten sehe ich das wie Helmine

Rede noch mal Klartext mit ihm. Wenn sich dann nichts ändert, bin ich auch für abbrechen.

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Mir fällt gerade kein schlauer Spruch ein

Brösli, sag mir wie

Ich bin ganz bei Helmine!

Soziale Einstellung hin oder her, so ist das vom wirtschaftlichen Standpunkt her auch für das Unternehmen (oder den Steuerzahler) nicht tragbar, denn es geht nicht an, dass du dann eventuell Überstunden machst, die man dir ja in irgendeiner Weise vergüten muss - ob entgeltlich oder unentgeltlich.

Das wird jeder Cheffe verstehen!

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Caro

Zum Glück sind Sie Ingenieur! Bei Ihrem Taktgefühl wären Sie ein lausiger Psychiater ... (Kirk zu Scottie in "Treffen der Generationen")

Natürlich komm ich in die Hölle...sogar mit V.I.P.-Bändchen und Freigetränk!

Bika,
ich bin erstmal für Klartext. Sag ihm ganz klar und deutlich (und freundlich - aber das ist bei dir ja selbstverständlich), was du von ihm erwartest. Schreib ihm notfalls die Grußformel fürs Telefon auf und leg ihm einen Telefonnotizblock hin. Und was die falsch eingegebenen Daten betrifft: Es noch mal zu machen, ist Strafe genug. Verlang außerdem, dass er selbst kontrolliert und fehlerfrei abliefert. Wenn er unsicher ist, soll er fragen. Und nimm ihn wichtig, und lobe ihn an den Stellen wo er tatsächlich einen Mehrwert bringt, und sei es dass er vernünftigen Kaffee kocht oder sauber kopiert.
Vielleicht wird es ja noch was mit ihm.
Viel Glück,
Kiki

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Liebe Grüße
Kiki

Ich denke, das hast du schon hinter dir, oder? Immerhin sagst du ja, du hast ihm die Dateneingabe lang und breit erklärt ...

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Caro

Zum Glück sind Sie Ingenieur! Bei Ihrem Taktgefühl wären Sie ein lausiger Psychiater ... (Kirk zu Scottie in "Treffen der Generationen")

Natürlich komm ich in die Hölle...sogar mit V.I.P.-Bändchen und Freigetränk!

ihr seid wirklich zu gut


irgendwie hab ich noch im Hinterkopf, dass ich für mein Geld gute Leistung bringen muss

Ich würde ihm auch nochmal genau sagen was er zu tun hat und frag mal warum er nicht ans Telefon geht wenn er daneben sitzt
Wenn er das dann wieder vergeigt muss er leider gehen - ihr seid ja keine Aufwärmstube.

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Solange es Haare gibt, liegen sich die Menschen in denselben. Heinz Erhardt

Liebe Grüße Sandrinchen (Quarkschneggle)

Jau, Hannah! Von nix kütt nix!

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Caro

Zum Glück sind Sie Ingenieur! Bei Ihrem Taktgefühl wären Sie ein lausiger Psychiater ... (Kirk zu Scottie in "Treffen der Generationen")

Natürlich komm ich in die Hölle...sogar mit V.I.P.-Bändchen und Freigetränk!

Und er ist ja nicht eine oder zwei Wochen dort - sondern mehrere Monate.
Unsereins steht dann vor der Entscheidung des Arbeitgebers, ob man die Probezeit überstanden hat.

Unter 'normalen' Umständen waären wir längst weg vom Schreibtisch.

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Helmine
Stromausfall ist die Gelegenheit mit Ihrem Fön zu baden. (Rainald Grebe)

Ohje Du Ärmste!

Ich kann Deinen Zwiespalt verstehen, aber ich sehe es wie Helmine! Was nutzt es Deinem Cheffe, wenn Du wegen dem Jobber Deine Arbeit nicht vernünftig machen kannst, weil er Dir, statt Dich zu entlasten, wie es ja wohl gedacht war, noch zusätzlich Arbeit aufbürdet?

Halt die Ohrn steif!

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She's a Killer Queen
Gunpowder, gelatine
Dynamite with a laser beam
Guaranteed to blow your mind
Anytime

OK, also vielleicht sind wir uns nicht ganz einig, inwiefern er bisher Feedback bekommen hat. Ich hatte den Eindruck, dass Bika bisher keine Beschwerden an ihn losgeworden ist. Jedenfalls hat sie ihn nicht zusammen geschissen, als er das klingelnde Telefon ignoriert hat.

Aber vielleicht habt ihr Recht und ich bin wieder im falschen Moment sozial ...

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Es ist schwer, das Glück in uns zu finden, und es ist ganz unmöglich, es anderswo zu finden.
Nicolas Chamfort