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Ich merke immer wieder, dass mein Chef mich bei gewissen Infos ausschließt, wofür es aber keinen Grund gibt, außer evtl. Zeitmangel. Jour fix-Termine haben wir nicht, das funktioniert nicht. Selbst wenn wir morgens zur selben Zeit im Haus sind, bedeutet es nicht, dass er im Büro ist. Er bleibt dann erst einmal irgendwo auf dem Weg ins Büro hängen und kommt dann gerade noch rechtzeitig zum nächsten Termin.

Aufgrund einer kurzen Notiz von ihm, die ich vor ein paar Tagen gesehen habe, habe ich geahnt, dass sich bei einem wichtigen Mitarbeiter etwas verändert. Heute erfahre ich von einer Kollegin, dass uns dieser Mitarbeiter verlässt.

Versteht ihr es, dass ich mir in solchen Fällen richtig blöd vorkomme? Einerseits sagt er manchmal zu Kollegen, sie könnten sich vertrauensvoll auch an mich wenden, aber er selbst wendet sich eben auch nicht an mich!
Für meine Kompetenz nach außen finde ich das schädigend. Auf Dauer könnte es so wirken, dass ich eben doch nicht Bescheid weiß. Als Folge könnte ich übergangen werden (bzw. passiert manchmal schon) und der Chef wird immer mehr direkt in Beschlag genommen.
Ich merke, wie ich immer mehr den Infos hinterherhechel.

Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob bzw. wie ich das ansprechen soll.
Würdet ihr die Bitte um regelmäßigen Austausch (vielleicht auch mal tagsüberj, das kann ich ja in Abstimmung mit ihm etwas steuern) mit diesem Grund belegen oder sollte ich doch noch weiter ausführen?

Es ist wichtig, dass meine Argumentation von vorne herein sitzt. Mein Chef ist ziemlich detailbesessen, da ist Vorbereitung alles.

Für mich ist das natürlich auch sehr demotivieren. Ich stelle fest, dass sich meine Einstellung dadurch zeitweise ändert. Sprich: Ich denke immer wieder über "Dienst nach Vorschrift" nach. Etwas, das mir bisher immer fremd war.

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_ K ä f e r

Käfer, das ist mein täglich Brot ...

Letztendlich hilft bei meinem Chef dauerhaftes Nachfragen. Wir haben montags einen festen Routine-Termin, den mein Chef eigentlich nur dafür nutzen wollte, mir gesammelte Aufgaben zu geben, die er unter der Woche vergessen hat.

Da ich aber - wie Du - keine weiteren Infos bekomme, sondern nur zu den Vorgängen, die er mir gibt, bin ich dazu übergegangen, mir seine Termine für die Woche vorher anzuschauen und nach Infos zu fragen, wenn ich mit den Betreffs nichts anfangen kann.

Und eine Frage nervt ihn in letzter Zeit sichtlich, aber da muss er durch: "Chef, gibt es sonst noch etwas, was ich wissen müsste?"

Was ich sagen will: Sprich es an! Eine inkompente Sekretärin/Assistentin färbt auch immer auf den Chef ab.
Wenn Du informiert bist, kannst Du ihm viele Dinge im Vorhinein (richtig so geschrieben?) abnehmen. Denn Du bist u.a. dafür da, ihm den Rücken für die wirklich wichtigen Dinge freizuhalten (diesen Satz bekommt mein Chef auch quartalsweise zu hören - stete Wiederholung prägt sich besser ein ).

Das wird schon!!

Wenn es vorher anders war, solltest du das möglichst schnell ansprechen. Möglicherweise hat dein Chef das gar nicht gemerkt, oder macht es unbewusst, weil er gerade den Kopf so voll hat.

Evtl. ist es schon so, dass immer mehr Anfragen direkt an ihn gehen. Das ist ein schleichender Prozess, den es aufzuhalten gilt.

Ich würde es in eine Frageform packen. Vielleicht war die Kündigung dieses Mitarbeiters tatsächlich mal was, was nicht weitergegeben werden sollte oder es gab noch eine Option, dass er vielleicht doch nicht geht und daher wurde die Information gedeckelt.

Hier sage ich immer: Es ist wie bei den Ehefrauen - die erfahren es auch immer zuletzt. Ich lese die Chef E-Mails und versuche dann daraus Rückschlüsse zu ziehen oder ich schaue in meine Kristallkugel. Immer wieder ein Erlebnis einem Anrufer sagen zu müssen, der Chef sei nicht im Haus und keine Ahnung wann er wieder da ist.

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Helmine
Stromausfall ist die Gelegenheit mit Ihrem Fön zu baden. (Rainald Grebe)

Aha, Danke! Ich denke schon, dass ich einiges aufgrund des Zeitmangels einfach nicht erfahre. Aber seine Situation wird im Grunde nur schlimmer, wenn er mich nicht miteinbezieht.

Ich schaue mal zu, dass ich das heute noch besprechen kann.

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_ K ä f e r

Hallo Käfer,
da schließe ich mich den anderen an: Das ist täglich Brot. Und vielleicht ist es weniger Zeitmangel oder Geheimniskrämerei, sondern schlicht Unachtsamkeit. Und dazu kommt noch: Es gibt schon Sachen, die die Chefs erstmal eine Zeit lang für sich behalten müssen, und dann verpassen sie den Zeitpunkt, wo man darüber reden dürfte, einfach weil dann anderes schon wieder viel wichtiger ist.
Da hilft nur gezieltes Nachfragen, so wie die anderen empfohlen haben. Dafür habe ich mir zwei Rücksprachemappen gemacht: Eine (dünne) für Sachen, die ich kurzfristig klären möchte, und eine (dickere), in der ich Vorgänge, Notizen, Unterlagen sammle, zu denen ich was in Erfahrung bringen möchte, aber eben nicht sofort. Wenn ich dann mal einen Rücksprachetermin habe - spontan oder geplant, je nachdem wie er drauf ist - kann ich dann ganz entspannt alle Themen durchfragen, ohne was zu vergessen.
LG, Kiki

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Liebe Grüße
Kiki

Ich bin es halt aus den vergangenen (vielen) Jahren gewohnt, dass ich automatisch Info erhalte. Mein Ex-Chef hielt mich ständig aktuell, auch über vertrauliche Dinge. Damals war es fast zu viel.
Jetzt - ihr habt es richtig erkannt - schleicht sich das ein. Und als Detail-Fanatiker ist er sowieso ständig in Versuchung sich immer um alles selbst zu kümmern.

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_ K ä f e r

Lass das auf gar keinen Fall einreißen!
Ich war da lange Zeit zu gutmütig und hab jetzt den Salat ...

Zitat aus Neles Beitrag: Und eine Frage nervt ihn in letzter Zeit sichtlich, aber da muss er durch: "Chef, gibt es sonst noch etwas, was ich wissen müsste?"

So habe ich das mit meinem Chef auch gemacht, entweder morgens oder am späteren Nachmittag, wenn es etwas ruhiger wurde. Manchmal hat er es schlicht was vergessen mir zu sagen, Absicht war es nicht.

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Gruß Sternchen

Mein Chef erzählt nichts, wenn wir nicht aktiv danach fragen. Er erzählt immer, von ihm Information erhalten sei die Holschuld eines Mitarbeiters und ich erwidere ihm dann, man könne nur nach Dingen fragen, von denen man schon ansatzweise weiß.

Jetzt sitze ich ja nicht mehr bei ihm und bin daher etwas abgehängt. Aufgrund der jahrelangen Kabbelei haben wir Abteilungsleiter ihm ein monatliches Meeting abgerungen, in dem wir ihn gandenlos fragen, ob er noch was wichtiges zu erzählen hat. Außerdem frage ich ihn, wenn ich mit ihm telefoniere oder wenn ich aus Quellen seltsame Gerüchte höre. Das funktioniert ganz gut und inzwischen erzählt er manchmal sogar von ganz alleine. Dann lob ich ihn heftig und er bekommt Kekes und Gummibärchen ...

Ist wohl eine immer wieder schwierige Geschichte ...

Erledigt!

Es sind überwiegend in der Tat die Zeitgründe. Er findet es auch gut, dass ich ihn darauf angesprochen habe, denn die daraus resultierenden Folgen will er auch nicht, er ist auf Chefentlastung dringend angewiesen. By the way habe ich gleich noch weitere Infos bekommen.

Ich darf ihn jetzt in Zukunft immer nerven mit neugierigen Fragen bzw. dem obligatorischen "gibt es sonst noch etwas, das ich wissen sollte?"

Die Überstunde war es wert. Danke für euren Zuspruch!

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_ K ä f e r

hallo käfer, freut mich dass du das mit deinem chef besprechen konntest !bin zwar zu spät aber das problem kenne ich allzugut und hätte dir das gleiche wie die anderen geraten. leider hat es bei mir so gar nicht funktioniert ist aber auch eine komplett andere situation.

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Liebe Grüße
uma

Käfer, eine Frau der Tat!
Toll, dass Du das zügig angegangen bist! Hoffentlich bleibt's nicht bei Versprechungen. Bleib am Ball!

Gut gemacht! Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.

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Helmine
Stromausfall ist die Gelegenheit mit Ihrem Fön zu baden. (Rainald Grebe)

auf jeden Fall ansprechen, ansprechen, fragen, erinnern - und wenn ich z.B. das gesehen hätte und mir irgendwas gedacht hätte, hätte ich auch gleich nachgefragt.

ups - hab gerade gelesen, dass ihr schon gesprochen habt