Unser Oberchef hat einen Trauerfall in der Familie. Er ist der Chef des Chefs meiner Chefin, aber da er fast um die Ecke sitzt und im Nachbardorf wohnt, ist er jetzt nicht soooo weit weg. Irgendwie ist es mir ein Anliegen, ihm eine Karte zu schreiben.
Aber was schreibe ich?
"Sehr geehrter Herr Oberboss, ich möchte Ihnen meine aufrichtige Anteilnahme ausdrücken. Herzliche Grüße Frau Neddi"
Grüßt man in Trauerkarten "herzlich"? In diesen Fällen bin ich ja auch nicht so erpicht auf modernen Briefstil und "möchte" auch schon mal was ausdrücken...
Habt ihr schnelle Vorschläge oder Kommentare? Ich will die Karte gleich abgeben. Nach Hause schicken fände ich zwar einfacher (weiß nicht, ob seine Sekretärin die Karte öffnet), aber gleichzeitig finde ich nach Hause schicken auch zu persönlich, das möchte ich dann doch nicht.
Ein bisschen mehr darfst du aber schon reinschreiben, Neddi. Sei nicht so geizig mit dem Beileid.
Lieber Herr Oberboss,
mit tiefer Anteilnahme habe ich vom Tod Ihres Familienmitglieds erfahren.
Zu diesem schmerzlichen Verlust übermittele Ich Ihnen und Ihrer Familie mein herzliches Beileid. (Oder: Zu diesem schmerzlichen Verlust sprech ich Ihnen mein herzliches Beileid aus.)
Vor Ihnen liegt eine schwere Zeit, für die ich Ihnen und Ihrer Familie alle Kraft wünsche, die Sie jetzt brauchen.
(Ich bin in Gedanken bei Ihnen.)
In tiefem Mitgefühl Neddi
Das ist mal so der Standard, der sich natürlich in allen erdenklichen Variationen abwandeln lässt. Sie lassen sich sehr gut etwas persönlicher noch umformulieren.
Wenn es ein unerwartetes, plötzliches Sterben war:
Liebe Familie XY,
sehr betroffen und noch ganz unter dem Eindruck des plötzlichen Hinscheidens ist es schwer die richtigen Worte zu finden. Für die nun kommende Zeit wünschen wir Ihnen Kraft, Begleitung und gute Gedanken, die auch über diesen einen Tag hinausreichen und Ihnen helfen mögen, die nächste nicht einfache Zeit des Begreifens und Loslassens nach diesem so plötzlich zugemutetem Abschied zu erleben und anzunehmen.